So ich
fasse das jetzt einfach mal zusammen, alles was ich in den letzten 24
Stunden erlebt habe.
Es ist
schrecklich viel passiert und ich weiß eigentlich gar nicht wo vorn
oder hinten ist. Es ist jetzt 18:32 Uhr deutsche Zeit und ich komme
in 1 Stunde und 10 Minuten in Washington Dulles an. Dort ist es
12:32Uhr, also nichts mit schlafen für meinen müden Körper. Mein
Geist hingegen war noch nie wacher, lebendiger. Das liegt wohl auch
daran, dass ich im Moment im Flugzeug sitze und zwar in einer so
großen Maschine, die kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen.
Einfach der Wahnsinn. Am Essen kann man trotzdem noch arbeiten ;)
Spinat Ravioli mit Rahmsoße hört sich ja erst mal recht gut an,
doch ihr wisst ja wie das mit Flugzeugessen so ist...die 5 Minuten
Terrine von zu Hause schmeckt genauso. Naja neben mir sitzt ein recht
süßer kleiner Junge, der mich zwar beim Schlafen immer mal wieder
aufwecken musste, weil er sich unkontrolliert streckt, aber hey,
besser als ihn im Rücken sitzen zu haben. 9 Stunden Flug sind also
echt ziemlich krass, zumal ich ja echt schon seit über 24 Stunden
auf den Beinen bin.Ich hätte am letzten Abend eh nicht mehr schlafen
können und wir hatten auch so genug Stress mit dem Koffer,welcher
einfach nicht abnehmen wollte ;)
Um 4 Uhr
morgens gings dann mit einem leicht überfülltem Koffer und einer
Lisa, die nicht so ganz wusste wo hin denn mit den Gefühlen los. Ich
glaube im Auto auf dem Weg nach Dresden ist mir wirklich zum
allerersten Mal klargeworden, dass ich weggehe. In der Zeit
überwiegte wirklich die Trauer, welche mich innerlich auffraß und
dann als einzige mit deiner Familie im Flughafen zu stehen und zu
weinen ist auch nicht so angenehm, wenn man bedenkt, dass viele
Menschen in dem Moment überhaupt kein Verständnis hatten, da sie ja
wahrscheinlich gerade in den Urlaub fahren. In einen Urlaub, der
vielleicht 2 Wochen dauert. Ich hingegen werde für 10 Monate meine
Freunde und Familie nicht mehr in die Arme schließen können. Also
entschuldigt, wenn man dann doch etwas sehr emotional wird. Ich hatte
ja den Flug von Dresden nach Frankfurt, welchen ich als kleine
Ablenkung nutzte. Trotzdem wollte sich die Freude noch nicht
einstellen. In Frankfurt angekommen, ging es gleich zum Gate und da
traf ich bald schon andere Auslandsschüler und wie sollte es anders
sein, ich war wie so ein Wasserfall, ich hab geredet und geredet und
jeder war leise...naja bis auf die Person, die sich mit mir
unterhielt natürlich...wäre ja sonst komisch :)
Im Flugzeug
dann endlich Platz nehmend, sah ich plötzlich diesen Bildschirm vor
mir und der spielte ja echt Filme und Serien und Musik ab :D Ich
kannte das ja noch gar nicht.
Dann habe
ich mich endlich an mein Abschiedsbuch gewagt. Ich kann gar nicht in
Worte fassen, was ich gefühlt habe, aber eure lieben und von Herzen
kommenden Worte haben mir Mut gemacht, auch wenn auch hier wieder 1-
2Tränen vorhanden waren..Tut mir ja Leid, dass ich euch Liebe.
Nachdem ich eure tollen Briefe und Bilder gelesen und angesehen habe,
kam endlich diese Freude auf das Neue,auf das Abenteuer , auf die
Herausforderung! Dafür danke ich euch.
In 48
Minuten landen wir und wir hatten gerade New York, Manhatten auf der
Linken Seite. Ich sitze leider im mittleren Gang :/
Ich denke
jetzt werde ich Washington erst einmal genießen und die neuen
Eindrücke auf mich wirken lassen. Ich versuche oft zu schreiben und
euch wenigstens einen kleinen Überblick zu geben, wie es mir geht
und wie ich fühle. Ja klein denken sich jetzt bestimmt einige
:)
Ich denke
ich bin nun bereit für mein persönliches Abenteuer in der USA.
Danke euch allen noch einmal, ihr gebt mir die Kraft das zu tun, was
ich gerade mache.
See you
later!
See you
later!
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